In Timbuktu
eine Sandburg bauen
mit seinen Kindern
und zugucken,
wie sie flüchten.
Vier Länder weiter
hängt sogar
der Mond verkehrt.
Viele nehmen jetzt
eine andere Route,
sagt der Kamelführer.
© hertz
lyrisch bis alltäglich
In Timbuktu
eine Sandburg bauen
mit seinen Kindern
und zugucken,
wie sie flüchten.
Vier Länder weiter
hängt sogar
der Mond verkehrt.
Viele nehmen jetzt
eine andere Route,
sagt der Kamelführer.
© hertz
Eine halbe Zigarette lang
flach an die Wand gedrückt,
das Regal als Sichtschutz,
sein iPod dauernd im Blick.
In der Zwölften schon wusste er,
was er werden wollte:
Heckenschütze.
Lisa hörte darum sofort auf,
mit ihm zu gehen.
Er malt sich
ihre prallen Brüste aus,
nur bis dahin ging es.
Zicke. Freifräulein Louise von –
er müsste ihr’s mal
richtig zeigen.
Das Signal.
Hastig zerquetscht er
den glühenden Stummel
zwischen Daumen und Zeigefinger.
© hertz
Ogottogott schwitzt,
will am liebsten
den Laden zumachen.
Die Wünsche der Kundschaft
gehen mir auf den Keks,
tippt sein Zeigefinger,
das meiste nicht lieferbar.
Noch 37 Zeichen,
langsam tut’s weh,
verdammt klein alles.
Er hätte gern
ein Seniorenhandy
mit Ventilator
und ein tolles Gewitter
oder eine andere schöne Krise.
© hertz
Der Froschkönig werden soll,
ruft fünf Tage vorher an,
Ferngespräch, es knackt,
sie sollen einen anderen
in den Brunnen schicken.
Er sei konvertiert,
man mache ihn gleich
zum Gürtelträger,
wenn schon denn schon,
zweiundsiebzig Jungfrauen,
alle glutäugig. O Mann.
Besser als ’ne Tussi,
die einen an die Wand klatscht.
© hertz
MoinChef
Wasis
AchduKacke
Besserals
Egaldoch
Kommschon
Machsdirselba
Kannnich
Gehtdoch
Scheißdrauf
Nervnich
HerrGottnochmal
Fickdich
Lasses
Gehnwa
MohltiedChef
© hertz
Ob er’s schaffen wird,
am Sonntag seine Leber
an den Mann zu bring’n?
© hertz
Unser Kind ist aus Glas,
schüchtern gezeugt
in einer Frühlingsnacht.
Wenn wir es anhauchen,
macht es den Marienkäfer,
pumpt sich glucksend auf,
das Herzchen bubbert.
Ein Kuß auf die Stirn,
schon blinkts im Stammhirn,
Blutbahnen erblühen,
die Pulse werden fröhlich.
Später macht es mal
ein Kind aus Acryl.
Dann sieht man tiefer.
© hertz
Heute wollte ich
endlich mal aufschreiben,
was ich auf jeden Fall
noch machen möchte
bis man nicht mehr ist.
Ich kann nicht.
Die Katze guckt.
© hertz
Sie tragen den Spiegel,
dann sein Bett,
alles muss raus,
zuletzt die Matratze,
voller Rotwein und Rotz.
Das Haus kotzt
alles aus.
© hertz
Das Haus weint,
als es mich sieht.
Es hält mich
für einen anderen.
Ich bleibe
zum Verwechseln höflich,
ziehe meine Pudelmütze,
sanft drücke ich
die Tür ins Schloss.
Kanada.
Ich kann schon
im Freien abkochen.
© hertz