Starr glubscht
mein Frosch
unterm Schilf.
Durch den Frost kommen,
lernen von den Wechselwarmen,
schläfern ihr Herz
dünnen den Atem
kühlen ihr Blut.
Grasfroschfrüh
noch einmal
dabei sein.
© hertz
lyrisch bis alltäglich
Starr glubscht
mein Frosch
unterm Schilf.
Durch den Frost kommen,
lernen von den Wechselwarmen,
schläfern ihr Herz
dünnen den Atem
kühlen ihr Blut.
Grasfroschfrüh
noch einmal
dabei sein.
© hertz
Unter den Decken
des Schädels
Zelle um Zelle
Nerven blitzen
nanosekundlich
dort weiß man
mehr über mich
als ich selbst
am nebligen Limbus
blaue Wolken
lassen tief blicken
ich horche
draußen schon
das Laub
© hertz
draußen steht
ein glücklicher Mensch
in diesem Moment
kriecht er hinein
in meinem Bauch
ich atme vorsichtig
er arbeitet sich
nach oben
Leber und Herz
hoffentlich
muss ich nicht
von ihm träumen
ich hör lieber auf
an ihn zu denken
aber er steigt
mir zu Kopf
© hertz
Alles Container.
Nur die Sachen hinten
kriegt die Wohlfahrt.
Den abgewetzten Ring
könnte man verkaufen.
Papiere.
Fotos.
Aus Kinderzeiten
der Kieferntisch
mit rissigen Augen.
Was gucken die denn so?
© hertz
Beethovens Fünfte,
also endlich ein Anruf.
Ich erkenne die Stimme
am Schweigen im Hörer,
dabei habe ich
noch so viel vor.
© hertz
Punsch
Wenn meine Gefühle
mal weg sind
verbrüdern sie sich
mit den Stammgästen
am Bahnhofskiosk
dort kann man im Freien
über Gott und die Welt
beim Becher Punsch
Sie kommen so erholt
zu mir zurück
© hertz
Keine Größe
ist meine,
es trägt sie
schon ein anderer,
kein Gewicht
für mich allein,
andere wiegen
genauso viel
oder so wenig.
Hunderte entscheiden
wie ich im Supermarkt.
Was und wen wir wählen,
wie und wo wir lieben,
wir sind Tausende.
Man muss uns bloß
ans Licht halten,
da scheint es auf,
das Wasserzeichen
der anderen.
© hertz
Aufjaulen,
dumpfes Fallen,
am Hals dein Herz.
Krähen kreisen dich ein .
Rennst aus der Spur,
schlägst einen Haken,
rutscht ins Bett
zu den Jungfichten.
Musst dringend pinkeln.
Traust dich nicht.
Durch den Stangenwald
rumpelt ein Unimog.
© hertz
Mein neuer Nachbar,
der Gartenbuddha
aus dem Baumarkt
scheint jedes Mal
still zu grüßen,
wenn ich den Müll
über den Hof trage.
So im Lotussitz
den ganzen Tag
strengt doch an,
nach Feierabend
macht er Yoga,
denke ich mir,
oder Headbanging.
© hertz
Wumms,
an die Scheibe,
die Dämmerung zittert
auf mich zu.
Die Bettdecke zu kurz,
ich schütze mich
in meinen Armen,
keiner da sonst.
Morgens bestatte ich
die junge Amsel im Laub,
eine alte schimpft
von der Dachrinne.
© hertz