Ob er’s schaffen wird,
am Sonntag seine Leber
an den Mann zu bring’n?
© hertz
lyrisch bis alltäglich
Ob er’s schaffen wird,
am Sonntag seine Leber
an den Mann zu bring’n?
© hertz
Schnittige Dreimaster
spielen Schiffeversenken
im Hafenmuseum.
Man riecht
Kronprinzessin Cecilie,
sie qualmt nach Schnelldampfer Art.
Ein Melancholiker mit Sextant,
als Kapitän verkleidet,
mißt die Höhe zum Todessprung,
im Morgengrauen hängt
nur das Bild schief.
Die blonden Fischerjungs
schreien: Alle Stinte fliegen hoch!
Besucher gehen in Deckung.
Keiner da.
Die Glasenuhr schlägt neun,
zwei hautfarbene Akte
suchen ’ne Koje,
sie sind so schwarzweiß.
© hertz
Blaue Boote
gehen mit der Flut.
Salbeifarben
die See.
Am Himmel tuschen
die Wolken
haardünne Zeichen.
Wir lernen unsre
geheimen Namen
by heart.
© hertz
Täglich vom Leib
reißen sie mir
meinen Namen
meine Zahlen
meine Lieben
meine Käufe
unerlaubte Romanzen
Kleinjungenwünsche
oder Fleischeslüste
verdauen sie lautlos
in ihren Gedärmen
von digitaler Ewigkeit
zu digitaler Ewigkeit
© hertz
Marder im Dach.
Ratten im Kompost.
Schnecken im Beet.
Zecken im Busch.
Maden im Mehl.
Spinnen im Erker.
Und dann noch
Hundekacke.
Friede mit wem?
Nebenan ziehen sie
die Tüllfahne auf.
Da lacht der Kakerlak.
© hertz
Sie tragen den Spiegel,
dann sein Bett,
alles muss raus,
zuletzt die Matratze,
voller Rotwein und Rotz.
Das Haus kotzt
alles aus.
© hertz
Krieg
dich
kriegen
wir
no
more
angels
© hertz
Das Haus weint,
als es mich sieht.
Es hält mich
für einen anderen.
Ich bleibe
zum Verwechseln höflich,
ziehe meine Pudelmütze,
sanft drücke ich
die Tür ins Schloss.
Kanada.
Ich kann schon
im Freien abkochen.
© hertz
Nicht fallen,
sagt sie am Tresen.
Irgendwo rumort’s
in der Tiefe.
Der Fernseher hängt
über den Flaschen,
ein Schwarmbeben,
rote Pfeile stürzen
aus dem Bildschirm
Richtung Whisky.
So tief
könnte man fallen.
Das Wetter morgen.
bleibt
schön.
Es kam schon mal
alles runter,
flüstert sie mir zu,
das Hotel haben sie
in die Lava gebaut.
Mit dem Knöchel ihres
Ringfingers klopft sie
an die schwarze Platte,
unberufen und dreimal.
© hertz
Aus Schläuchen plätschert
das Zeug in die Anlagen.
Die städtischen Anlagen sind schon
abgesperrt, vorsichtshalber.
Die schwarzbunten Kühe traben
dieweil in die Fußgängerzone,
neugierig, ob ihre Bauern
die Sache mit der Kuhkacke
voll in den Griff kriegen.
Leute drücken sich eilig
in die Läden, das Personal
drückt die rote Notruftaste.
Die Securitas wird ausgemuht.
Ein paar Bullen besuchen
mal den netten Dönermann,
garantiert kein Schwein,
sie nehmen grünen Salat.
Alkluge Kälbchen hopsen
ganz allein in den Bus
zum Schlachthof.
Ein schöner Ausflug.
Güle, Güle.
© hertz