Kann nicht

Ich kann keine Flüchtlinge.
Und ein Dichter sollte doch.
Ich kann kaum Kirchenchor,
gerade noch alte Freunde,
meine Briefträgerin geht noch.
Nachbarn verschieden.
Katzen meistens.
Ab und an Kinder,
nicht alle, die ich habe.
Frauen – eine.
Ich kann Karibik,
wenn man mich hinfliegt,
Kenia oder Kanaren,
viele andere Länder,
wo es sich reimt
oder auch nicht.
Ich kann keine Flüchtlinge.

© hertz

 

 

 

Unter’m Falschmond

In Timbuktu
eine Sandburg bauen
mit seinen Kindern
und zugucken,
wie sie flüchten.
Vier Länder weiter
hängt sogar
der Mond verkehrt.
Viele nehmen jetzt
eine andere Route,
sagt der Kamelführer.

© hertz

Kanada

Das Haus weint,
als es mich sieht.
Es hält mich
für einen anderen.
Ich bleibe
zum Verwechseln höflich,
ziehe meine Pudelmütze,
sanft drücke ich
die Tür ins Schloss.

Kanada.
Ich kann schon
im Freien abkochen.

© hertz

Landpfleger

Es begab sich aber in jenen Tagen,
dass Assad Landpfleger in Syrien wurde.
Da machten sich zwei sofort auf
nach einem anderen Ort.
Ihr Kind wurde ihnen unterwegs geboren.
Der andere Landpfleger
hieß Herodes …

© hertz

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