Die Erde ist
eine Scheibe.
Träume stürzen
Hals über Kopf,
Augäpfel fliegen,
Pulse hämmern.
Ohren dröhnen
in die Kissen.
Wie Sisyphus
wälzt die Zunge,
gefangen im Mund.
Geht nicht.
© hertz
Ungestill
Bei den Toten sitzen.
Still, still, still.
Wenn sie nur nicht
so laut reden würden.
Ihr Ungestillten,
haltet doch mal die Fresse.
Gott sei Dank,
im Gleisbett
kreischt
die S-Bahn.
© hertz
Wann dann
Heiligabend sterben
sollte nicht sein,
auch die drei Tage
vorher nicht.
Man hat schon alles
und nun das.
Verschieben also –
löst einen Stau aus.
Vorweg vielleicht,
aber wer will das schon,
höchstens ein paar
Freiwillige.
Mir würde es nichts ausmachen
nach Flugente mit Orangenlikör,
passender Musik, was von Bach,
etwa „Jauchzet, frohlocket“,
in Ordnung, und dann.
Die werden weinen.
© hertz
Wünschen
Heute wollte ich
endlich mal aufschreiben,
was ich auf jeden Fall
noch machen möchte
bis man nicht mehr ist.
Ich kann nicht.
Die Katze guckt.
© hertz
Sperrmüll
Sie tragen den Spiegel,
dann sein Bett,
alles muss raus,
zuletzt die Matratze,
voller Rotwein und Rotz.
Das Haus kotzt
alles aus.
© hertz
Schrei
Ob du
geschrien hast.
Hast du?
Ihren Namen.
Gottes Namen.
Oder bloß
Scheiße.
Neulich im Film:
Blutige Polster,
Mund weit offen.
Ein Drogendealer.
Was schreit so einer?
Aber du
Musste die Karre dich
Verdammt
© hertz