Alles Container.
Nur die Sachen hinten
kriegt die Wohlfahrt.
Den abgewetzten Ring
könnte man verkaufen.
Papiere.
Fotos.
Aus Kinderzeiten
der Kieferntisch
mit rissigen Augen.
Was gucken die denn so?
© hertz
lyrisch bis alltäglich
Alles Container.
Nur die Sachen hinten
kriegt die Wohlfahrt.
Den abgewetzten Ring
könnte man verkaufen.
Papiere.
Fotos.
Aus Kinderzeiten
der Kieferntisch
mit rissigen Augen.
Was gucken die denn so?
© hertz
Am Ende der Dritten
sich verliebt
in Druckerschwärze.
Die Zeitung roch
morgens so gut.
Ich schrieb ihr
mein erstes Gedicht
über Mond und Sterne.
Sie nahmen es.
Da wusste ich,
wofür zu leben.
Nur mit Erwin
wurde es nie
mehr was,
er hatte mich
nicht gelesen.
Jetzt las ich ihn,
schwarz umrandet.
© hertz
Beethovens Fünfte,
also endlich ein Anruf.
Ich erkenne die Stimme
am Schweigen im Hörer,
dabei habe ich
noch so viel vor.
© hertz
Noch Zeit
Wenn du tot bist,
bleibst du hier,
ich öffne kein Fenster,
halte die Uhr nicht an.
Sie sagen dass du riechst,
ich werde dich waschen,
wie es sich gehört,
festlich kleiden,
oben und unten,
deine Wäsche von damals,
das Seidenteil, die Pumps,
der Damenanzug.
Wir haben noch Zeit,
bevor die Kinder kommen.
Ich rücke deinen Sessel
zu den Bildern,
die du gern hast,
das Paar beim Sonnenaufgang,
die Heidelandschaft,
das handgemalte Kätzchen
von deiner Freundin.
Ich mache es dir bequem.
Fernsehen heute nicht.
Ich werde dir vorlesen,
was von Theodor Storm,
mein Harfenmädchen.
Das wird dein Abend.
© hertz
Heute wollte ich
endlich mal aufschreiben,
was ich auf jeden Fall
noch machen möchte
bis man nicht mehr ist.
Ich kann nicht.
Die Katze guckt.
© hertz
Sie tragen den Spiegel,
dann sein Bett,
alles muss raus,
zuletzt die Matratze,
voller Rotwein und Rotz.
Das Haus kotzt
alles aus.
© hertz
Winterregen
hat die Böschung reingewaschen.
Hier knautschte keine Motorhaube,
hier erbrach sich keine Ölwanne,
hier schrie niemand in den Gurten.
Verloschen das Ewiglicht
im Plastikbecher
vom ALDI.
Nichts
lenkt uns ab.
© hertz