Wumms,
an die Scheibe,
die Dämmerung zittert
auf mich zu.
Die Bettdecke zu kurz,
ich schütze mich
in meinen Armen,
keiner da sonst.
Morgens bestatte ich
die junge Amsel im Laub,
eine alte schimpft
von der Dachrinne.
© hertz
lyrisch bis alltäglich
Wumms,
an die Scheibe,
die Dämmerung zittert
auf mich zu.
Die Bettdecke zu kurz,
ich schütze mich
in meinen Armen,
keiner da sonst.
Morgens bestatte ich
die junge Amsel im Laub,
eine alte schimpft
von der Dachrinne.
© hertz
Mit der Straßenbahn
ging’s stracks übers Meer.
Die blanken Halteschlaufen
pendelten mit den Wellen,
niemand griff danach.
Kein Schaffner rief
die Haltestellen aus.
Erst an der Endstation
kamen wir zum Stehen.
Da lag ich nun.
Der abgeknipste Fahrschein
ist auf dem Nachttisch,
auf Verlangen vozuzeigen.
Guck
einfach.
© hertz
Menschenseelenallein
den Leitungsrohren nach,
drinnen glucksen Wörter
wie auf eine Dichterlesung.
Man sollte jetzt
beten können oder Esperanto.
Ich aber stelle mir Fragen,
da haben die Krähen
was zu lachen.
© hertz
Der Griff zur Axt.
Nicht die Schärfe
zieht mich an,
es ist ihr Holz,
ein wunderschöner
Eschenstiel,
hell und sanft,
wohlgeformt,
meiner Hand
schmeichelnd,
die den Schlag
führen soll.
An dem,
was du willst,
ist mehr
als du wolltest.
© hertz
Wieso blond
du warst rot
was für Pumps
du trugst Clogs
woher „Cheese“
lachtest klar.
facebook
fakebook
Ich gehe
ans Fenster
gucke auf den See.
© hertz
Fallobst schälen,
Papierfotos gucken,
Yoga zu zweit,
Halma oder Mikado,
Silber putzen – wenn man hat.
Aber auch Hosen bügeln
finde ich äußerst intim
an gelockten Abenden,
Verwegenste
lesen Gedichte.
© hertz
Brokdorf, in der hellen Bucht,
gelb lockende Blumen.
Der Landmesser steht dort,
der du einst werden wolltest,
er steckt in deiner Haut.
Du traust dich
nicht zu fragen,
bist neben dir
für lange Zeit.
Ihr guckt nach drüben,
messt den Weg in Meilen.
Das Riesenschiff versperrt
den Blick, macht Wellen,
ein Pärchen zieht die Füsse an,
der Sand wird feucht.
Man nickt sich zu.
Elen síla lúmenn‘ omentielvo. (*)
© hertz
(*) Ein Stern scheint auf die Stunde unserer Begegnung.
hart liege ich
an der Kante
das bett schon
besetzt mit leuten
die einmal waren
mit den meisten
hatte ich es
nicht so eng
mit den engsten
hatte ich es
nicht so
– meistens
© hertz
Münder, Brüste, Hintern
steigen über mich hinweg,
aus der Traum.
Ich liege bloß
in Seitenlage,
eine Unruhe pocht
im linken Ohr.
Das Bett dröhnt.
Hundertzwanzig
hundertdreißig
hundertvierzig.
Unter meinen Fingern
rast der Puls
eines anderen.
© hertz
Die Erde ist
eine Scheibe.
Träume stürzen
Hals über Kopf,
Augäpfel fliegen,
Pulse hämmern.
Ohren dröhnen
in die Kissen.
Wie Sisyphus
wälzt die Zunge,
gefangen im Mund.
Geht nicht.
© hertz